Mühlen klappern am Pfingstmontag
Aktionstag in Lonnerstadt auf dem Grundstück von Paul Bruckmann LONNERSTADT
Paul Bruckmann, Besitzer der Lonnerstadter Wassermühle, beteiligt sich am Pfingstmontag, 24. Mai, wieder am Deutschen Mühlentag.
In Deutschland öffnen an diesem Tag rund 1000 Mühlen. Die Lonnerstadter Mühle wird schon seit über einem Jahr restauriert und es wird zwar noch einige Jahre dauern, bis sie wieder komplett funktionsfähig ist. Das Programm am Mühlen beginnt um 13 Uhr mit Führungen, Brotbacken im alten Holzbackofen und Informationen zur Wasserkraft am Beispiel des neu errichteten oberschlächtigen Wasserrades. Ein Unterhaltungsprogramm am Abend mit Musik für Jung und Alt rundet das Fest ab.
Der Landesverband Bayern der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung hat Tag – wie schon im Vorjahr – mit Blick auf die Klimadebatte unter das Generalthema »Energie ohne Nebenwirkung« gestellt und will damit einen Beitrag für eine bessere Förderung der Wasserkraftnutzung leisten.
Schließlich ist die Stromerzeugung für viele traditionelle Mühlenstandorte eine letzte und somit wichtige Einkommensquelle und damit ein wesentlicher Aspekt zur Erhaltung. »Wir sehen in der Nutzung der Wasserkraft eine vernünftige Antwort auf die Forderung, den Ausstoß der Treibhausgase zu reduzieren«. erklärte dazu der Vorsitzende des Landesverbandes und vormalige Geschäftsführer des Bayerischen Müllerbundes, Hans Georg Walzer. Jede aus Wasserkraft erzeugte Kilowattstunde spare ein Kilogramm des Treibhausgases Kohlendioxid ein. Allerdings erfolge in jüngster Vergangenheit aus verschiedensten Gründen eine Politik gegen die Wasserkraft, obgleich die Stromerzeugung aus Wasserrädern und Turbinen mit einem Drittel einen Anteil der erneuerbaren Energie stelle.
Die Europäische Wasser-Rahmenrichtlinie, die künftig für alle Fließgewässer gelten soll, sieht vor, dass Stauwerke, die nicht mehr benötigt werden, in naher Zukunft beseitigt werden können. Der Grund: Der Durchgängigkeit der Fließgewässer wird eine größere Bedeutung zugemessen, als dem Erhalt historischer Bauwerke und Denkmale, zu denen zweifelsohne Wassermühlen mit den dazugehörigen Stauwehren zählen. Viele Mühlen beantragen daher auch Fischaufstieg um die Durchgängigkeit zu erreichen. Dennoch wird durch überzogene Forderungen der Wassermenge den Betreibern der Wind aus den Segeln genommen, da dann kein wirtschaftlicher Betrieb mehr möglich ist.
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